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Einkehrtage und Diözesanversammlung

Der Mesnerverband der Diözese Eichstätt sei „wie eine große Familie“, betonte Diözesanvorsitzender Reinhard Brock bei den traditionellen zwei Schulungs- und Besinnungstagen am 13./14. Febr. 2015 auf Schloss Hirschberg.
150 Mesnerinnen und Mesner hatten sich dazu versammelt, um die Gemeinschaft zu pflegen und den neuen stellvertretenden geistlichen Beirat in ihrer Runde zu begrüßen.

Am Freitag referierte der 74-jährige Mesner Xaver Meyer aus Kottingwörth zum Thema: „Liturgische Bücher“. Er hatte eine Vielfalt von liturgischen Büchern dabei und stellte sie vor. Informativ und anschaulich erkärte er die Gliederung der Inhalte, ebenso die Vorbereitung und das Aufschlagen der Bücher zum Gottesdienst.  Im Anschluss daran  beantwortete der mit 53 Dienstjahren sehr erfahrene  Mesner viele Fragen aus dem Kollegenkreis.

Die Diözesanversammlung  eröffnete Präses  DK Msgr. Rainer Brummer mit einem geistlichen Wort. Themen waren das Motto des Katholikentages 2014 in Regensburg „Mit Christus Brücken bauen“ und das Wirken der Patronen Europas „Hl. Cyrill und Hl. Methodius“. Im Gebet gedachten die Anwesenden der Verstorbenen Mitglieder des vergangenen Jahres. Diözesanvorsitzender Reinhard Brock las einen ausführlichen Jahresrückblick 2014 vor, bedankte sich bei seinen Vorstands- und Beiratsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit und gab die Termine für 2015 bekannt. Als 450. Mitglied hieß er Frau Elisabeth Scharpf aus Erasbach willkommen. Nach dem Bericht von  Kassenführer Josef Tratz und den Kassenprüfern erfolgte die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft durch die Mitglieder.

Als neuen stellvertretenden geistlichen Beirat stellte der Diözesanleiter Pfarrer Martin Fuchs vor, der mit viel Beifall begrüßt wurde. Der Geistliche, langjähriger Leiter der Zirkus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland und jetzt Pfarrer von Berg und Hausheim, erklärte, dass das Mesnerhandwerk sein großes Steckenpferd sei.  Er kenne bereits viele Mesner und pflege einen „guten Draht“ zu ihnen. Bereits als 10-jähriger Ministrant habe er begonnen, sich für den Mesnerdienst zu interessieren, erzählte Pfr. Fuchs. Sein Lehrmeister und  Vorbild sei der damalige  Mesner seiner Heimatpfarrei St. Johannes in Neumarkt,  Albert Hiereth, gewesen. 2006 nahm er  zusammen mit Pfarrer Franz Glötzner (+ 2013) an der Mesnerwallfahrt nach Rom teil und wurde damals Mitglied im Mesnerverband. 2014 war er als Mitglied des Mesnerverbandes in Hirschberg anwesend und übernahm die Wahlleitung.

Mit einer Andacht zum Seligen Franz Jägerstätter, einem Patron der  Mesner, und einer anschließenden Diashow  von 2014, präsentiert von Josef Tratz,  endete der offizielle Teil.

Der Samstag begann mit einem Morgengebet in der Kapelle. Nach dem Frühstück referierte DK Alfred Rottler ausführlich und anschaulich über die  geplante „Neuordnung der Seelsorgeeinheiten“. Anschließend stellte er sich den Fragen der Anwesenden, „die ja längst mit der Praxis konfrontiert sind“, wie DK Msgr. Rainer Brummer feststellt.
Peter Stiborsky war mit vier Mesnerkolleginnen  und einem -kollegen aus dem Pfarrverband Herrieden anwesend und berichtete von positiven Erfahrungen der Zusammenarbeit der vier Pfarreien (Herrieden, Elbersroth, Neunstetten und Rauenzell) im Pfarrverband. Die Aufregung in Sachen „Seelsorgeeinheiten“ könnten sie nicht verstehen, meinten sie übereinstimmend, denn es funktioniere bei ihnen sehr gut. Gesprächsbereitschaft, Kooperation und eine positive Einstellung seien jedoch nötig.

DK Msgr. Rainer Brummer hielt zusammen mit DK Alfred Rottler die  Heilige Messe zum Abschluss der Tagung. Wie es die Mesner von ihrem seit mehr als 20 Jahren amtierenden geistlichen Beirat gewohnt sind, hielt dieser seine Predigt in Reimform – ein Zugeständnis an das Faschingswochenende, an dem die Jahrestagung stets stattfindet, „weil die Mesner da einfach am meisten Zeit haben“. In seiner Predigt ging der Geistliche auch auf gemeinsame Unternehmungen ein, wie etwa eine mehrtägige Mesnerfahrt nach Budapest im vergangenen Herbst. Nach der Messe erfolgte die Auflegung der Reliquie des Seligen Franz Jägerstätters.

Bei der Diözesanversammlung wurde augenscheinlich, dass im Mesnerdienst ein Strukturwandel stattfindet. Wenn langjährige Mesnerinnen und Mesner ausgesundheitlichen Gründen und wegen Altersbeschwerden  nicht mehr in der Lage sind, ihren Dienst  auszuüben, oder wennTodesfälle eine Lücke hinterlassen, finden sich immer seltener Nachfolger für das Ehrenamt. So entstehen in den Pfarreien zunehmend Teams engagierter Gemeindemitglieder, die sich den Dienst aufteilen -  zum Beispiel Wochenende und Werktage, Früh-oder Abendmesse, Beerdigungen und Taufen, Blumenschmuck, Pflege der Außenanlagen. Dadurch gibt es immer mehr jüngere Leute im Mesnerverband, dessen Mitgliederzahl stetig steigt. Der diözesaneigene Mesner-Einführungskurs, der jährlich auf dem Mariahilfberg in Neumarkt abgehalten wird, soll den „Neueinsteigern“ den Dienst erleichtern. Die Mitglieder der Vorstandschaft gehen  auf Anfrage  zusätzlich gerne in die Pfarreien, um vor Ort eine Schulung zu halten. Dieses Angebot werde gerne angenommen, hieß es auf dem Hirschberg. 

Den Abschluss der Tagung bildete das gemeinsame Mittagessen.

Monika van der Roost
Schriftführerin d. Mesnerverbandes